Unsere Mangalitza Wollschweine

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Ungarische Wollschweine – Mangalitzas

Mangalitzas, auch ungarische Wollschweine genannt, sind von allen Hausschweinerassen die engsten Verwandten der Wildschweine. Ihre Verwandtschaft ist so nah, dass ihr Nachwuchs die typischen Frischlingsstreifen wie die Ferkel ihrer wilden Artgenossen tragen.

Sie gehören zwar nicht zu den Wildtieren, dafür lieben sie es aber eher wild zu leben. Absolute Lieblingsbeschäftigung ist es, ihre Ländereien am Forstgut Schloss Calmuth täglich aufs Neue umzugestalten.

So wühlen sie sich, immer auf der Suche nach allerlei Leckereien wie Engerlinge, Samen und Kräutern – Tag ein Tag aus – wie wahre Bergleute durch die tiefen Schichten des Bodens.

Reichlich Schlammbäder zum Suhlen, Scheuerbäume zum Schobern sowie ein Angebot von Spielzeugen machen das sauwohlige Leben unserer Calmuther Wollschweine perfekt.

Zur Gesunderhaltung unserer Tiere ist neben der besonders artgerechten Haltung eine natürliche und wertvolle Beifütterung eine Selbstverständlichkeit.

Hinter den offenen Stallungen befindet sich der Bereich unserer Futterzubereitung. Neben Eicheln, Kastanien, Äpfeln, Birnen, Heu und Grünfutter von Calmuths Wiesen und Wäldern sowie Nachbars Erbsen, kochen wir unseren Mangalitzas – täglich frisch – Kartoffeln unserer Region.

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Warum Mangalitza so gesund ist

Nicht ohne Grund wurde das Mangalitza Wollschwein bereits im Jahre 1999 zum „Schwein des Jahres“ ausgezeichnet.

Das Fleisch ist cholesterinarm, enthält Omega3-Fettsäuren und die Qualität des Fetts ist mit der des Olivenöls vergleichbar.

Das im Fett enthaltene Cholesterin beinhaltet das gute Cholesterin HDL statt des LDL. Die positiven Omega n-3 Fettsäuren im Fleisch liegen bei unseren Mangalitzas mit artgerechtem Auslauf bei rd. 108,6 mg/100g im Gegensatz zu rd. 14,6 mg/100g bei Massentierhaltung anderer Rassen.

Die Fettsäurezusammensetzung ist ähnlich der von pflanzlichen Ölen und besitzt für die menschliche Verdauung geeigneten Doppelbindungen ungesättigter Fettsäuren.

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Eine der ältesten Europäischen Schweinerassen

Ein kleiner historischer Exkurs

Der Ursprung der Mangalitza Wollschweine liegt in den Kronländern der alten Donaumonarchie.

Im 12. und 13. Jahrhundert wurde östlich der Donau das hochbeinige Szalonta Schwein, wahrscheinlich italienischer Abstammung, mit rötlich, nur teilweise grobgekrausten Borsten und westlich der Donau das aschfarbige Bakonya Schwein, abstammend vom ungarischen Wildschwein, mit rötlich-schwarz sowie grauschwarz grobgekrausten Borsten gehalten.

Durch Kreuzung der Szalonta und Bakonya mit Schumdinka Schweinen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Serbien nach Ungarn gelangten, entstanden die Mangalitzas.

Ihr ursprüngliches Aussehen mit auffallend langen, wollähnlich gekrausten Borsten und großen Hängeohren hat sich seit 200 Jahren kaum verändert.

Das Mangalitza ist somit eine der ältesten europäischen Schweinerassen und erlangte im 19. Jahrhundert so großer Beliebtheit, dass es sogar aus dem Burgenland gelangte und am Wiener Hof geschätzt wurde.

Der einzigartige Genuss des fein marmorierten Fleischs, das auf der Zunge zergeht, sorgte schon damals für Furore.

Selbst Johann Strauß setzte dem Borstenvieh seinerzeit mit der Besetzung von Zsupán, dem Mangalitza Schweinezüchter in seiner Operette „Der Zigeunerbaron“ ein prägendes Denkmal.

Wegen außerordentlich hervorragender Fleisch- und Speckqualität verbreitete sich das Wollschwein rasch in ganz Europa und wurde zur führenden Rasse.

Schweinehirten zogen mit ihren Mangalitzas, selten auch Schafschweine genannt, in Herden durch Steppen und Wälder, sie beweideten neben Eichenwäldern sumpfige Gelände und Ödland, Brach- sowie Stoppeläcker.

Eine Anerkennung als offizielle Schweinerasse fand jedoch erst im Jahre 1927 statt.

Durch Industrialisierung in der Landwirtschaft und der stetig wachsenden Massentierhaltung in Stallungen, wurden die Mangalitzas im Laufe der Zeit von englischen Schweinerassen, die mehr Fleisch und weniger Speck haben, verdrängt. Nur noch wenige Züchter in Ungarn, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Slowakei, Serbien und Ungarn blieben den Mangalitzas treu.

Heute wird mittlerweile, die im letzten Jahrhundert noch gefährdete Nutztierrasse, Dank des Umdenkens und dem zunehmenden Wunsch sich nachhaltig zu ernähren, wieder gezüchtet.

Mit eines der Gründe warum wir uns mit der Zucht der Mangalitzas beschäftigen.